Die Dornbuschmühle

Brandenburg, Landkreis Märkisch - Oderland (MOL)

 

FeuerwerkFoto von 1991

 

Geschichte - Jahreszahlen:

1300

am 19.11. im Bestätigungsbrief des Nonnenklosters Friedland erstmals urkundlich erwähnt (17) (A)

1320

und 1337 urkundlich erwähnt (A)

1375

Mühle genannt (3)

1549

Mühle genannt (3)

1602

Kaufbrief vom 19.06. des Mühlenmeisters Schultze Peter (B)

1624

Der Müller zu Dornbusch, die Mühle hat ein Rad (3)

1646

Berechnung vom 20.01. über die Mühlenpacht, welche Meister Pahl Adam jährlich an von Roebel zu zahlen hatte (B)

1678

gehört die Mühle dem Erbmüller Klericke D. (A)

1685

Kurfürstliche Mühle (3)

1685

Erbvertrag vom 16.09. des Meisters Schultze Johann (B)

1714

Wassermühle auf dem Bliesdorfer Feld (3)

1717

Vertrag vom 29.06. des Müllers Schultze Peter (B)

1745

Eine Wassermühle mit einem Gang (3)

1750

Mühlenmeister Peter Schultze (B)

1768

Paetsch Mühlenbesitzer (Bürgermeister von Wriezen) (14) (A)

1774

gehören zur Mühle 92 Morgen und 83 Quatratruten Land und eine Schäferei am Mögliner Weg (B)

1775

verkauft Frau Paetsch die Mühle an Anna Caterina verw. Baecker geb. Lüstemann für 4560 Taler (B)

1784

Becker Müller (14)

1784

war Meister Becker Mitglied der Wriezener Müllerinnung (17)

1801

Wassermühle genannt (3)

1802

war Meister Schultze Mitglied der Wriezener Müllerinnung (17)

1805

1 Wassermühle, Dornbuschmühle (2)

1821

kaufte der Mühlenmeister Engel Christian Friedrich von seiner Mutter geb. Schultze die Mühle (A)

1827

wurde die Zwangsmahlgerechtigkeit der Mühle aufgehoben (A)

1840

ist das große Mühlenhaus links vom Mühlenmeister Engel Christian Friedrich erbaut worden (17)

1842

löst Meister Engel Christian Friedrich die jährliche Kornpacht Abgabe an das Bruchamt Wriezen mit einer Zahlung von 3200 Talern ab (17) Zusätzlich zur Wasserkraft wird eine Dampfmaschine eingebaut.

1847

war Altmeister Engel Christian Friedrich Mitglied der Wriezener Müllerinnung (17)
Der Sohn von Engel Ch. Fr., Engel Cyrill, führte nach dem Tod seines Vaters die Mühle weiter (A)
Danach kam die Mühle wieder in den Besitz der Familie Schultze (A)

1860

Dornbuschmühle, Wassergetreidemühle (3)

ab 1907

ist die Mühle im Besitz von Quasdorf  Fritz (17)

1911

wird der Familie Quasdorf die Tochter Ilse geboren

1914

wird der Familie Quasdorf der Sohn Joachim geboren

1918

Wurde das Silo gebaut und die Mühle auf Elektroantrieb umgestellt

1927

Wassermühle (3)

1937

wird in der Mühle täglich bis zu 10 Tonnen Getreide vermahlen, Besitzer Quasdorf Fritz (9)

1937

am 31.10 starb der Müller Quasdorf Fritz, sein Sohn Joachim übernahm die Mühle, da Quasdorf Joachim kein Meister war, wurde der Mühlenmeister Hörnke Hans aus Perleberg eingestellt. Weiterhin waren Winkler Emil, Schwebs Willi, Ewald Gustav (Kutscher), Schöne Gustav und Schäfer in der Mühle beschäftigt.

1942/1943

fiel Quasdorf Joachim im Krieg

ab 1946

pachtete Hohmann Alfred und Mallon Reinhold die Dornbuschmühle von den Erben der Mühle: Der Witwe des Mühlenmeisters Quasdorf Joachim und des Schwiegersohnes der Witwe Quasdorf Fritz, der Zahnarzt Dr. Maschmeyer aus Wriezen.
Die Pächter Hohmann und Mallon modernisierten die Technik der Mühle, indem sie neue Walzenstühle, Plansichter und später sogar eine Hammermühle einbauten.
Ende der fünfziger Jahre verließ die Familie Hohmann die DDR

1946

bis 1949 erlernte der Sohn von Mallon Reinhold, Mallon Horst, in der Dornbuschmühle das Müllerhandwerk

1948

am 01.06. verstarb die Witwe von Quasdorf Fritz

1958

legte Mallon Horst die Meisterprüfung als Müller ab und arbeitete ab diesem Zeitpunkt als Meister in der Mühle. Weiterhin waren Schwebs Willi, Rechenberg, Kühl und Voss Wolfgang in der Mühle beschäftigt.

1960

verkaufte Dr. Maschmeyer die Dornbuschmühle an die LPG „Rotes Banner“ Bliesdorf. Meister Mallon Horst und Voss Wolfgang betrieben die Mühle unter Leitung der LPG weiter.  Es wurde nur noch Mischfutter für die PLG hergestellt

1964

verstarb der Müllermeister Mallon Reinhold

1967

am 27.06. verstarb plötzlich und unerwartet der Meister Mallon Horst

bis 1977

wurde in der Mühle Mischfutter hergestellt, ab diesem Zeitpunkt steht die Mühle still

1987

und 2006 war das Wasserrad in der Mühle noch vorhanden, es ist aus Eisen gefertigt, Durchmesser ca. 8 Meter, es ist in einer separaten Radkammer untergebracht, das Antriebswasser wurde mit einem Gerinne auf das Rad geführt

1988

am 06.05. hatten der Rat der Gemeinde Bliesdorf und die Interessengemeinschaft Denkmalspflege zu einer Einwohner Versammlung eingeladen. Das Thema lautete: wird die Dornbuschmühle ein technisches Denkmal?

nach 1991

nach der Wende, verkaufte die LPG Bliesdorf die Mühle an Dass Sharma in Bangkok (Thailand)

2005

am 22.08. und

2006

am 18.01. wird dem Besitzer der Mühle ein öffentlicher Steuerbescheid zugestellt

2006

am 07.09. erscheint in der MOZ ein Artikel über die Zwangsversteigerung der Mühle. Die Gemeinde Bliesdorf strebt die Zwangsversteigerung der Mühle an

2008

am 19./20.01. erscheint in der MOZ ein Artikel über die Zwangsversteigerung  der Dornbuschmühle

2008

am 26./27.01. wurde in der MOZ über die Zwangversteigerung der Mühle berichtet

2008

2./3.02. wurde im Blitz ein neuer Eigentümer für die Mühle gemeldet

 

Bild 4Bild 18

 

Zeitungsartikel:

 

1993

am 25.02 Artikel der Ämterpostille Wriezen Land

1993

im Februar Artikel der MOZ: „Vevaiser Dornbuschmühle kreiselt im Immobilienhandel“

1993

am 17.08 Artikel MOZ: „Das bringt unseren Ort noch an den Bettelstab“

1998

am 04.04. Artikel der MOZ: „Die Mühle des Klosters und des Bürgermeisters“

2000

am 08.10 Artikel vom Märkischen Sonntag: „Dornbuschmühle – wer bietet mehr?“

2006

am 07.09. Artikel der MOZ: „Zwangsversteigerung gegen weiteren Verfall“

2008

am 19./20.01. Artikel MOZ: „Verkauf: Mühle, Speicher, Friedhof“

2008

am 26./27.01. Artikel MOZ: „Neapel liegt in Bliesdorf“

2008

am 2./3.02. Artikel Blitz: „Neuer Eigentümer: Dornbuschmühle“  

 

Messtischblatt Muehlen BliesdorfAchse des Wasserrades

Quellen:

(A)

Schmidt Rudolf, Die Herrschaft Eckardstein Band 1.

(B)

Oberbarnimer Handbuch Band 10 von 1930, Die Oderbruch Siedlungen.

(3)

Brandenburgisches Namensbuch Teil 5, die Ortsnamen des Barnim von 1984.

(4)

Brandenburgische Jahrbücher Teil 2 von 1937, Technische Denkmale.

(9)

Reichsadressbuch der Deutschen Roggen- und Weizenmühlen.
Widmann und Janker München 1937.

(14)

Hubert Otto, Brandenburgische Kornmüller und Mühlenmeister vor 1800.

(17)

Rudolph Schmidt Eberswalde, Mühlenwanderung durch den Oberbarnim.

   
  Erstellt: Dieter Starke im Jahre 2008

Bild 10

 

In der Heimatstube in Bliesdorf befindet sich von Frau Schröder geführte Chronik über die Dornbuschmühle.

 

Quelle:
Dieter Starke, Bad Freienwalde.