Wilhelmsaue

Brandenburg - Landkreis Märkisch-Oderland (MOL)

 

Bockwindmuehle und Rastplatz

1724 genau zurzeit der Eindeichung aus einem Domänenvorwerk entstand in der Abgeschiedenheit, unweit von Letschin, der kleine und denkmalgeschützte Ort Wilhelmsaue. 250 Jahre lang diente der Ort als Vorwerk des königlichen Amtes Wollub Zur Dorfanlage gehört eine alte Fachwerkkirche ohne Turm von 1830, auf deren Kirchhof klassizistische Grabsteine zu sehen sind. Ferner gehören zum Dorfanger eine alte Schmiede und mehrere für das Oderbruch typische Loosegehöfte.

Hier in Wilhelmsaue ist auch die für Brandenburg einzigartige und letzte von einst über hundert Bockwindmühlen im Oderbruch als sehenswerte Attraktion des Ortes zu finden, die somit als einzige erhaltende Mühle des Oderbruchs gilt, da die Deutsche Wehrmacht auf ihrem Rückzug 1945 nahezu alle größeren Objekte, wie eben auch Mühlen, zerstört hat, um keine Orientierungspunkte zu hinterlassen. Mühlen dieser Art gelten als älteste von Windrad angetriebene Mahlwerke in einem drehbaren Mühlenhaus. Im Inneren der Mühle befinden sich samt aus Holz gearbeitete Zahnräder, Wellen, Transmissionen sowie natürlich das Gebälk. Damit der Mühlenflügel stets im Wind stehen kann ist das gesamte Landheim WilhelmsaueMühlenhaus um seine eigene Achse drehbar, im Gegensatz zu einer anderen Form der windbetriebenen Mühlen, wo sich nur die Mühlenkuppel drehen lässt. So steht die Wilhelmsauer Mühle auf einem Bock oder auch Sockel genannt. Diese Bockwindmühlen prägten lange Zeit das Landschaftsbild des Bruchs. Die 1880 erbaute Mühle war bis 1964 in Betrieb und ist heute ein technisches Denkmal das zum Freilichtmuseum Altranft gehört. Noch heute wird gelegentlich in ihr Korn gemahlen.

Neben der Mühle ist der „Offenstall“, eine Werkstatt in der Kurse in Korbflechten, Weben und Töpfern stattfinden.

Einige „Neu-Wilhelmsauer“ haben ein Paar heruntergekommene Gehöfte gekauft und 1990 einen Förderverein gegründet, der die Aufgabe hat, das Dorfensemble zu erhalten, mit neuem Leben zu erfüllen und die Gehöfte originalgetreu herzurichten. So wurde auch aus der alten Schule eine Landherberge eröffnet und mit Hilfe der Gemeinde Letschin die Kirche aufwendig saniert. Ferner entstand auch eine „Kneipe“ >>So oder so<< aus einem alten Gebäude im Dorfanger, in der regelmäßig Live-Musik und ein guter Bissen geboten wird. Zweimal Gasthof Wilhelmsauejährlich findet der Wilhelmsauer Kunstmarkt statt, wo Gast- und Oderbruchkünstler ihre Werke, wie Gemälde, Aquarelle, Keramiken und Plastiken zeigen und verkaufen (erstes Wochenende im September und zweites Adventswochenende). Außerdem ist Wilhelmsaue der Mittelpunkt der alljährlichen auch über die Grenzen des Oderbruchs bekannten „Kunst-Loose-Tage“ (am Wochenende nach Himmelfahrt).

 

Kontaktadressen:

Bockwindmühle Wilhelmsaue
Telefon: 03 34 75 / 502 91
www.wilhelmsaue.de

Förderverein Wilhelmsaue e.V.
Telefon: 03 34 75 / 551 40 
www.kunst-im-oderbruch.de