Galerie Teil 5

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Nach Plänen des berliner Baurats Trehde entstand das Gefallenen Ehrenmal auf dem Friedhof und wurde am 17. mai 1925 von Oberpfarrer Turne eingeweiht.

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Auf dem sechzehn hundert dreiunddreißig eingeweihten Friedhof befindet sich das unter Denkmalschutz stehende Grabdenkmal des Generals der Kavallerie Balthasar von Thun (1721 bis 1793) der von 1773 bis 1793 Kommandeur in Wriezen war und in der Friedrichstraße wohnte.

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Kirchhofstraße Ecke Schützenstraße (rechts). Links das Zollamt mit der Straße zum Friedhofseingang, dem Luisengrund, der Turnhalle und dem Gaswerk. Im Hintergrund der obere Schützenplatz. In der Schützenstraße stand bis 1770 Ass Mühlentor. Auf der Straßenkreuzung Fuhrmann auch Paul Kronen mit seinem Schimmelfuhrwerk. Eine stadtbekannte Persönlichkeit bei der Feuerwehr und im Trägerverein.

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Der 1801 zusammen mit dem Luisengrund angelegte obere Schützenplatz. Im Hintergrund das Schützenhaus. Das linke Gebäude wurde 1697 zunächst einstöckig erbaut und 1801 das Obergeschoss aufgesetzt. Die 1585 vom Kurfürsten privilegierte und 1703 gegründete Schützengilde hatte hier ihren Sitz. 1833 wurde ein neuer Schießstand errichtet und 1864 der Saal (rechts) für 7000 Taler angebaut. Seit 1779 war das Schützenhaus ständig an Gastronomen verpachtet. Letzter Pächter war die Familie Arnold. Die dort auch ein Lichtspieltheater betrieb. Das Schützenhaus war Ort von Veranstaltungen jeglicher Art und allen Wriezen in lebhafter Erinnerung bleiben. Der Gebäudekomplex besteht seit Kriegsende in alter Form nicht mehr.

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1895 zu Ehren von Bürgermeister Carl Albert Mahler (1823 bis 1899) errichtete Denkmal vor dem Saal des Schützenhauses. Das Medaillon und die Inschriftenplatten wurden von dem Berliner Künstler Kastan entworfen und von der Eisengießerei C. Wolf in Wriezen gegossen. Besondere Verdienste erwarb sich Mahler durch die auf seine Initiative erfolgte Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Wriezen im Jahr 1855, der ersten in der Mark Brandenburg überhaupt.

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Der untere Schützenplatz. 1860 als Domplatz eingerichtet und von Turnvater Jan besichtigt. Später, bis 1879, Exerzierplatz der Garnison. Danach Festplatz für die zu Pfingsten abgehaltenen Schützenfeste, wie dieses Bild zeigt. Im Hintergrund die Provinzial-Taubstummenanstalt, links Schaubuden, rechts Bierzelte, im Vordergrund das bekannte Karussell und Sedladczek aus Wriezen.

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Die 1925/26 mit einem Kostenaufwand von einer halben Million Reichsmark am unteren Schützenplatz erbaute neue Knaben-Grundschule. Im linken Flügel an der Bürgermeister-Haase-Str. waren die Klassenräume untergebracht, im rechten Flügel an der Freienwalde Straße die Turnhalle, in der auch Theatervorführungen stattfanden. Das Grundstück, eine Wiese, auf der die Schule angerichtet wurde, diente vor 1924 durchziehenden Zigeunergruppen als Rastplatz.

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Das 1870 erbauten Gymnasium Krausenstraße Ecke Steuerstraße, bestand zunächst nur aus sechs Klassen (Sexta-Untersekunda) und wurde erst später zur vollen Anstalt erweitert. Schulleiter waren: von 1864 bis 1908 Dr. Gentz, von 1908 bis 1919 Dr. Hartmann und von 1919 bis 1945 Dr. Probst. Im Hintergrund rechts, Krausenstraße Ecke Friedrichstraße, das 1856 erbaute, 1907 erweiterte und 1913 modernisierte städtische Krankenhaus, in dem seit 1913 auch geprüfte Krankenschwestern tätig waren.

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Das Gebäude der 1880 gegründeten Taubstummenanstalt der Provinz Brandenburg, "Wilhelm-Augusta- Stift", so benannt anlässlich der goldenen Hochzeit Kaiser Wilhelms I. im Gründungsjahr. Der linke Flügel ist das alte Garnisonlazarett in der Freienwalder Straße. Im erhöhten Mitteltrakt befand sich die Aula. 1914 hatte die Anstalt 154 Schüler. Letzter Direktor, vor der Verlegung der Anstalt nach Guben, war Otto Wendig. Von 1933 bis 1945 Kaserne.

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Das 1906 erbaute Taubstummenheim an der Freienwalder Straße, neben der Anstalt (Bild 61) gelegen.